Gerda Lederers Forschungen basieren auf ihren Erfahrungen mit Jugendlichen als Lehrerin für Mathematik am Heilweg-Gymnasium in Hamburg im Rahmen eines Austauschprogramms und als Lehrerin in den USA (Anfang der 70er Jahre).

„And it changend my life, I become extremely interested not in what I had set out to investigate, how mathematics is taught in Germany  […] The children in Germany and the whole population were not I had thought, they were Nazis who had lost the war. They had really come a long way, politically from where they had been […] want to study what change had taken place and to want to make this clear to my American compatriots that this change had in fact taken place“ (Lederer, 1995)

Wie kam es zu diesem Wandel zur demokratischen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Frage bildete auch die Basis ihrer Doktorarbeit (TRENDS IN AUTHORITARIANISM: AN ATTITUDINAL STUDY OF ADOLESCENTS IN TWO CULTURES, 1980/81), die sich mit dem Wandel in den USA und der BRD ab 1945 befasste. Es folgten noch viele weitere Studien im Zeitvergleich (1978 bis 1992) und in weiteren Ländern (Österreich, DDR und Russland (Moskau)).

Neben der Autoritarismusforschung beschäftigte sich Gerda Lederer mit dem Antisemitismus, der Ausgangspunkt der berühmten Studie „The Autoritarian Personality“ von Adorno, T. W.; Frenkel-Brunswik, E., Levinson, D. J. & Sanford R. N. (1950) war. In der Befragung Jugendlicher in Österreich (1992) replizierte sie den Befund über den Zusammenhang von Autoritarismus, Antisemitismus und Ethnozentrismus. Weitere Forschungen beziehen sich auf die Bereiche: politischer Protest, deutsche Identität und Gleichberechtigung von Frauen.

Im Rahmen ihrer Forschungsaktivitäten war Gerda eng mit der International Society of Political Psychology (ISPP) verbunden. Sie gehört auch zu den Gründungs-mitgliedern der ISPP. Gerda Lederers Forschung zeichnet sich durch Offenheit gegenüber Theorien und Methoden sowie Gegenstandsorientierung aus. Die Frage „Welche Gefahren bestehen für demokratischen Gesellschaften?“ leitete ihre Forschung. In diesem Sinne ist ihre Forschung auch immer anwendungsorientiert.

Autoritarismus

„Autoritarianism is still a remarkably, prevalent and threatening subject today. It emerges in unexpected contexts, evolving in unexpected ways.” (Lederer, 2009)

Antisemitismus

„Die Forschung zeigt aber auch, daß ein latenter, ein unbewußter Antisemitismus, verknüpft mit einer Feindseligkeit gegen alles Fremde, überlebt hat.“ (Lederer, 1994)

Weitere Forschungsthemen

Protestforschung, Frauenforschung, Deutsche Identität

Wirken in der ISPP

Gerda Lederer auf Research Gate