Gerda Lederer hat nicht nur im Rahmen ihrer internationalen Autoritarismusforschung, ihrem Wirken in der International Society of Political Psychology, Kontinente verbunden, sondern auch als Dozentin während ihrer Lehrtätigkeiten baute sie Brücken zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland und Österreich. Hervorzuheben sind hier die Lehrveranstaltungen mit Ingrid Volkmer und mit Albert Lichtblau.

So trafen sich bereits 1997 Studierende der Universität Bielefeld und der New School University (New York) im virtuellen Raum, um gemeinsam am Thema „Collective Memories: Generations in a World-Media Societyzu arbeiten (Gerda Lederer und Ingrid Volkmer).

Im Jahre 2000 forschten Studierende von der New School University (New York) und von der Universität Salzburg gemeinsam im virtuellen „Klassenzimmer“ zum Thema „The Third Generation Looks Back at the Holocaust“ (Gerda Lederer und Albert Lichtblau).

Auf dieser Seite sollen auch Menschen zu Wort kommen, die mit Gerda Lederer auf wissenschaftlicher Ebene zusammen gearbeitet haben.

Mit Gerda Lederer verbinden mich über 30 Jahre meines Lebens. Als Studentin lernte ich sie an der Hamburger Universität im Herbst 1989 kennen. Sie faszinierte und fasziniert mich noch immer als Mensch, Dozentin und Forscherin. Bereits 1990 durfte ich als studentische Mitarbeiterin ihre Autoritarismusforschungen begleiten. Die Forschungsreise nach Österreich im Mai 1992, um die  Daten für die Replikationsstudie zu erheben, wird unvergesslich bleiben. Auch die vielen gemeinsamen Erlebnisse und Kontakte auf den ISPP-Konferenzen und die Besuche in New York sind ein großer Schatz für mich. Mit Dankbarkeit und Verbundenheit denke ich an all diese Erlebnisse und Erfahrungen, die mich nicht nur in Bezug auf eigene Forschungen, sondern auch als Mensch haben wachsen lassen. Nicht zuletzt wäre meine Dissertation ohne Gerda Lederer so nie möglich gewesen. Auch in der Rückschau wird mir bewusst, welch Geschenk die Begegnung und Freundschaft mit Gerda Lederer ist. So ist es mir ein tiefes Bedürfnis, ihre Forschungsaktivitäten für nachfolgende Generationen zu erhalten. An dieser Stelle möchte ich mich für die Unterstützung aller herzlich bedanken.

Angela Kindervater, Hamburg im Juli 2023

 

Im Kontext zu Forschungsarbeiten an der Universität in Giessen kam ich als studentische Hilfskraft in Kontakt mit der Autoritarismusforschung, die meinen weiteren Werdegang als politische Soziologin bis heute prägen sollte. Das damalige Forschungsprojekt war eng mit Gerda Lederers Arbeiten in Hamburg verknüpft – so dass ich 1989 Gerda Lederer persönlich in Hamburg kennenlernte. Sofort beeindruckt hat mich ihre starke Motivation als Überlebende des Holocausts gerade in Deutschland mit jungen Deutschen, über dieses Lebensthema zu forschen. Schon bald war ich im Forschungsteam mit Fragebögen und Auswertung der Daten beschäftigt. So kam es, dass ich meine Diplomarbeit in diesem Projektzusammenhang schrieb. Später folgten ISPP-Besuche und Publikationen zusammen mit Gerda Lederer und viele weitere Besuche unter anderem auch in den USA. Auch wenn sich dann unsere Wege trennten, ist Gerda Lederer als Mensch und durch ihre Forschung mir bis heute Inspiration. Die Grundideen der Autoritarismusforschung prägen bis heute mein Denken über politische Sozialisationsprozesse.

Susanne Rippl, Chemnitz im Oktober 2024

 

Ich traf auf Gerad Lederer als studentische Hilfskraft an einem Forschungsprojekt zum Thema „Autoritarismus“ an der Universität Giessen, das in Kooperation mit Gerda Lederer durchgeführt wurde. Schnell war ich tief in die Thematik involviert, was zu zahlreichen Reisen nach Hamburg und zu intensiven Gesprächen und Diskussionen mit Gerda Lederer und anderen Projektmitarbeiter:innen führte. Diese Diskussionen und Auseinandersetzungen mit der Thematik, besonders vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte von Gerda Lederer hat meine weitere Forschung und politische Denkweise in der Tradition der Autoritarismusforschung nachhaltig beeinflusst – so etwa meine Interessensgebiete und Forschungsarbeiten zum Thema Rechtsextremismus.

Christian Seipel, Hildesheim im September 2024